Die Ebene der gering dimensionierten Fachwerkuntergurte soll möglichst von Lasten befreit werden. Dazu soll die dort befindliche Wärmedämmung ausgebaut und entsorgt werden. Anstelle der Wärmedämmung in der Deckenebene ist eine Aufsparrendämmung aus Polyurethan-Material vorgesehen, die bei geringem Gewicht und geringer Materialstärke von 100-120 mm eine große Dämmwirkung erzielt. Gleichzeitig werden bei einer Aufsparrendämmung Durchdringungspunkte der Dämmebene sowie der Dampfsperre weitgehend vermieden. Um den Dachraum zum Kirchenraum hin besser abzudichten, ist vorgesehen, die Einbauleuchten mit geeignetem nicht brennbaren Material einzuhausen. Die Dacheindeckung soll erneuert werden, dabei sollen Tondachziegel zum Einsatz kommen, die in Format und Optik etwa dem Bestand entsprechen. Der neue Dachaufbau soll an allen Dachflächen (mit Ausnahme des Turms) zur Ausführung kommen. Die Blechverwahrungen an aufgehenden Bauteilen sollen erneuert und konstruktiv richtig ausgeführt werden. Die Entwässerung der westlichen Hauptdachseite soll in Fallrohren geführt werden, anstelle der offenen Blechrinnen über das Seitenschiffdach. Durch die Änderung der Dämmebene wird eine Wärmedämmung der Giebeldreiecke notwendig. Hier soll eine dampfdiffusionsdichte Innendämmung aus Schaumglasmaterial zum Einsatz kommen. Das dort befindliche Fenster mit Einfachverglasung soll in diesem Zug erneuert werden. Nachfolgend sollen die Trauf- und Ortganguntersichten sowie die Sparrenköpfe im Originalfarbton gestrichen werden, die Fangeinrichtungen und Ableitungen der Blitzschutzanlage sollen erneuert werden. Durch den veränderten Dachaufbau kann mit einer merklichen Heizenergieeinsparung gerechnet werden.
Bauherr: Ev. Kirchengemeinde Böckingen Dachsanierung: KREUZ + KREUZ Freie Architekten, Stuttgart Tragwerksplanung: Schilling + Kallenbach Dipl.-Ing., Stuttgart Objektüberwachung: Planungsbüro Gomer, Eppingen-Adelshofen Fertigstellung: 2010
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